Sonntag, 15. Juli 2012

Sebastian Fitzek: Der Seelenbrecher

Inhalt: Drei Frauen – alle jung, schön und lebenslustig – verschwinden spurlos. Nur eine Woche in den Fängen des Psychopathen, den die Presse den Seelenbrecher nennt, genügt: Als man die Frauen wieder aufgreift, sind sie verwahrlost, psychisch gebrochen – wie lebendig in ihrem eigenen Körper begraben.
Der Amnesiepatient, der von allen nur Caspar genannt wird, ist einer der wenigen, der in der psychatrischen Luxusklinik ist, als der Seelenbrecher zuschlägt. Er kann sein Werk an der schönen Ärztin Sophie nicht vollenden. Caspar setzt alles daran sie zu retten... aber wem kann er trauen, wenn ncht einmal sich selbst?

Mit 350 Seiten recht kurz und sehr schnell zu lesen. Von Anfang an ist das Buch spannend und der Hauptcharakter Caspar ist eine der Romanfiguren, die man sofort ins Herz schließt. Sein Erinnerungsprozess wird gut dargestellt.
Am Anfang steht aber nur ein Professor mit zwei Studenten, die an einem Experiment teilnehmen. Sie sollen in einem Stück eine etwa 300 Seiten dicke Patientenakte durchlesen, in der die Ereignisse aus Sicht von Caspar (nicht in Ich-Perspektive) aufgeschrieben ist.
Sebastian Fitzek schafft es brilliant den Leser auf eine falsche Fährte zu locken. Zumindest ich war am Ende, was die Zusammenhänge innerhalb dieser Akte betrifft, ernsthaft überrascht. Ausgerechnet derjenige, von dem man es nie erwarten würde. Was die Grundsituation mit dem Professor angeht, lag ich allerdings schon auf nach den ersten 50 Seiten richtig.
Die medizinischen (in dem Fall psychologischen) Zusammenhänge werden sehr gut erklärt und in die Geschichte eingeflochten. Es ist alles bestens verständlich (und man lernt eventuell noch was dazu).

Fazit: Spannend, mitreißend und empfehlenswert. Kann man prima an 1 oder 2 Tagen lesen. Allerdings nicht unbedingt etwas für sehr ängstliche Leser...

~Lex

Stephen King: Bag of Bones

Inhalt: Nach dem plötzlichen Tod seiner geliebten Frau (die zu alledem mit dem so dringend gewünschten King schwanger war), kann Autor Mike Noonan 4 Jahre lang nicht mehr schreiben. Schließlich zieht er in das Sommerhaus der Familie, das seit Jahre nur Sara Lacht genannt wird. Er trifft auf die junge Mutter Mattie mit ihrer 3-jährigen Tochter Kyra. Sie versucht ihre Tochter vor ihrem Großvater, dem Computermogul Max Devore, zu beschützen, dem keine Tricks zu schmutzig sind, um das Sorgerecht zu bekommen. Außerdem geschehen in Sara Lacht seltsame Dinge. Mike stößt nach und nach auf ein erschütterndes Geheimnis....
Vielleicht lag es daran, dass ich das Buch auf englisch gelesen habe, vielleicht auch am Buch selber, aber zu anfang kam ich nicht wirklich rein. Joannas Tod ist für Mike zwar traurig, aber zuerst fühlt man wenig mit ihm. Bevor er nach Sara Lacht kommt, passiert auch nicht nennenswert viel.
Dann wird das Buch mit dem Auftauchen von Mattie und Kyra allerdings interessanter und das Finale ist genial spannend. (Ich bin ein interessierter Fan der Außenseiter, auch wenn der/die/das hier vertretene Beispiel kaum nennenswert vorkommt.)
Ohne zu viel von der Handlung zu vetrraten: King bringt Mike, Kyra und die anderen wirklich gut rüber. Spätestens ab Kapitel 7/8 zieht das Buch den Leser in den Bann. King ist ein Meister gefährlicher Szenen, Dämonen, Geister... aber auch von schönen Ereignissen. Kyra und Mattie sind einfach nur liebenswürdig, genauso wie Max Devore und Rogette Whitmore bösartig sind.
King hat außerdem einen schönen Schreibstil, bei dem man, wenn man einen relativ passablen Englischwortschatz hat, das Buch auch problemlos auf Englisch lesen kann. Im Englischen sind immerhin all die Übersetzungsfehler nicht drin. Außerdem sind die Originalcover viel schöner, als die Deutschen.

Fazit: Tolles Buch, spannend und auf jeden Fall etwas für Horror-Fans. Daneben eine Geschichte um ein kleines Mädchen im Kreuzfeuer eines schmutzigen Sorgerechtsstreits. Auf jedenfall lesenswert, auch bestens auf Englisch.

~Lex

Donnerstag, 12. Juli 2012

Stehen King: Graphic Novel-Power!

Ich hab mich Ewigkeiten nicht mehr gemeldet... Derzeit lese ich an einem englischen Buch und 1 Woche dafür ist schon verdammt langsam. (Ich bin immer noch nicht durch, aber bald.)
Dafür habe ich jetzt innerhalb von einer Woche zwei der relativ teuren Graphic Novels bekommen:
The Stand #2: Ein amerikanischer Albtraum &
Der dunkle Turm #1: The Gunslinger

The Stand: Ein amerikanischer Albtraum
 Wie immer gibt es diverse Variant-Cover, aber das ist das normale.
Inhalt: Nachdem Captain Trips einen Großteil der Bevölkerung ausgelöscht hat, kommt es zur weiteren Auslese... und unsere Freunde machen sich auf den Weg. Flagg besorgt sich seinen neuen Wagen von Christopher Bradeton und rettet Lloyd henreid im Hochsicherheitstrakt vor dem Verhungern.
Larry flieht aus New York, Nick macht sich auf den Weg und Stu trifft nach seiner Flucht aus dem Seuchenzentrum auf Glen Bateman und seinen Hund Kojak. Mother Abagail beginnt die Guten zu sich zu rufen...
Wie immer ist der Zeichenstil unglaublich, wobei ich bei einigen Szenen leichte Vorurteile habe... Kojak hat mir im Film erst besser gefallen, was sich dann aber gelegt hat (süßer Hund!). Einziger verbliebener Kritikpunkt ist Lloyd Henreids Befreiung durch Randy. Die Stelle in der er den Stein in den Schlüssel verwandelt mochte ich im Film lieber. (Übrigens ist mir sofort aufgefallen, dass Flagg jetzt ein rotes und kein lilanes Hemd mehr trägt.)
Die neuen Charaktere wurden gut vorgestellt.... Es ist diesesmal eine Art Mülleimermann-Themenheft. Ich finde Mülli übrigens ziemlich cool.... Ein guter Bösewicht.
Larrys Flucht durch den Lincoln-Tunnel ist eine Schlüsselszene... und anders als im Film. Denn dort ist Nadine Cross schon dabei, aber im Comic ist Larry mit einer Dame namens Rita unterwegs. Im übrigen ist dieser Teil um einiges blutiger als der erste... Siehe den unglücklichen Plünderer in New York.
Auch Stus Flucht ist für unbedarfte Leser (sprich, wer die Handlung noch nicht kennt) ziemlich schaurig.
Wie immer sind Krähen ein Leitmotiv, das sich durch den kompletten Teil zieht - vielleicht als Zeichen für die Allgegenwart des Bösen... in dem Fall verkörpert von Randall Flagg.

Fazit: Geniale Fortsetzung der ersten Graphic Novel, beeindruckende Bilder (Steve King ist sowieso nichts für Leute, die kein Blut sehen können...). Sehr originalgetreu. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Teil.

Der Dunkle Turm: The Gunslinger Born
Der erste Teil hat natürlich im Deutschen keinen englischen Titel... Aber der erste Titel wurde mit "Der Dunkle Turm" übersetzt, was völliger Quatsch ist.
Inhalt: Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste... und der Revolvermann folgte ihm.
Nachdem Roland Deschain die durch Marten Broadclock (aka Walter o'Dim) vefrüht beabsichtigte Prüfung gewonnen hat, wird er mit seinen Freunden Cuthbert Allgood und Alain Johnson in die Baronie Mejis geschickt. Von dort bedroht der Gute Mann John Farson, ein skrupelloser und brutaler Bandit, Gilead und die Revolvermänner. Der junge Roland verliebt sich außerdem in die hübsche Susan Delgado, was nciht gut ausgehen kann...

Entgegen der Anpreisung des Heyne-Verlags ist das eine Vorgeschichte, keine Fortsetzung des Dark Tower-Zyklus. Sie basiert in erster Linie auf dem 4. Band der Reihe, Wizard and Glass (dt. Glas). Es werden die guten, also Roland, Cuthbert und Alain, und die Bösen, Walter o'Dim, John Farson und der Scharlachrote König + Handlanger,  vorgestellt.
Das Charakterdesign ist einfach der Hammer. Besonders gelungen finde ich Cuthbert, Roland, Susan und den König. Besoners den König, weil es sicher nicht einfach war, dieses Wesen zu entwerfen. (Ich selber kann nicht malen, also bin ich umso mehr beeindruckt.) Neben Walter, den ich sowieso mag, dem König, der cool aussieht und natürlich Hauptcharakter Roland finde ich Cuthbert sehr süß. Er ist niedlich und total witzig.
Außerdem: Highlight der meisten Fans ist die Liebe zwischen Susan und Roland. Ich bin eigentlich immer für sowas nebenbei zu begeistern. Vielleicht nicht ganz so gut wie im Buch... aber trotzdem schön... die Dramatik ist jedenfalls verdammt gut.
Es wird Maerlyns Regenbogen genannt, wobei man ohne Kenntnis des Turm wohl zuerst etwas verwirrt sein wird. Aber eigentlich ist die komplexe Welt des Multiversums gut erklärt.
Die Turm-Graphic Novel ist etwa doppelt so dick wie die The Stand-Hefte und entsprechend länger zu lesen. Highlight neben dem König waren für mich die doppelseitigen Bilder, wie etwa die Schwachstelle im Eyebolt Canyon (besonders!) oder der Charyou-Baum.
Außerdem wurden die Landschaften, die ja beim DT nicht gerade gewöhnlich sind, sehr gut umgesetzt.

Fazit: Einfach. Nur. Genial. Wer Zweifel hat, dass die Graphic Novels den Büchern nicht gerecht werden, wird überrascht sein. Würdige Umsetzung: Geniale Charaktere in beeindruckenden Bildern.
Nur mal wieder nix für Zimperliche, versteht sich :D

~Lex

Donnerstag, 5. Juli 2012

Richard Castle: Naked Heat - In der Hitze der Nacht

Und da bin ich mal wieder. Frisch kam die deutsche Übersetzung raus, und wieder einmal habe ich auch das Original bereits gelesen.
Inhalt: Als New Yorks bösartigste Klatschkolumnistin Cassidy Towne tot aufgefunden wird, sieht sich Heat einer ganzen Reihe Verdächtiger gegenüber. Sie alle sind bekannte Berühmtheiten und sie alle haben eindeutige Motive, Manhattans gefürchtetste Skandalmacherin zu töten. Heats Mordermittlung verkompliziert sich durch ein überraschendes Wiedersehen mit dem Starjournalisten Jameson Rook. Die Überreste ihres ungeklärten romantischen Konflikts sowie knisternde sexuelle Spannung erfüllen die Luft, während Heat und Rook sich auf die Suche nach einem Mörder unter Berühmtheiten und Gangstern, Sängern und Prostituierten, Profisportlern und beschämten Politikern machen.

Gewohnt guter Stil von Richard. Die Handlung ist logisch, spannend - obwohl ich das Buch schon kannte,  wurde ich oft überrascht. Dabei fehlt es nicht an witzigen, aber auch tragischen Szenen. Das Buch baut einen Spannungsbogen auf und man weiß bis zum Schluss nicht genau, wie die Sache jetzt wirklich ausgehen wird.
Besonders niedlich finde ich "Roach", die Detectives Raley und Ochoa (in der Serie Ryan und Esposito). Und natürlich wie Nikki und Jamie miteinander umgehen.
In diesem Buch fand ich den "Texaner" interessant, der die Gefahr rehct gut rüberbringt. (Zitat des Tages: "Cowboystiefel. Das sagt alles.")
Ich weiß nicht warum auf einmal, aber Cross Cult hat in diesem Buch wirklich genau übersetzt. Auf Seite 200 waren die Texte etwa um eine halbe Seite verschoben (avermutlich wegen dem komplizierendeutschen Satzbau). Der Text ist völlig originalgetreu. Anders als beim ersten Buch, bei dem ganze Textpassagen neu eingefügt wurden (siehe den Post dazu), worüber ich mich sehr geärgert hatte. Aber diesesmal ist die Übersetzung sehr gut gelungen. Sogar die Seitenzahl stimmt.

Fazit: Lesenswert auf jeden Fall, egal ob deutsch oder englisch. Spannend, mitreißend, witzig.

~Lex

Montag, 2. Juli 2012

Stephen King - Das Spiel

Inhalt: Ein friedliches Landhaus in Maine wird zum Schauplatz des Schreckens. Jessie Burlingame will aus dem brutalen 'Spiel’ mit ihrem Mann Gerald aussteigen. Ans Bett gefesselt erlebt Jessie einen Alptraum aus Entsetzen und Gewalt …

Das Buch war eigentlich das dünnste auf meinem SuB, aber irgendwie habe ich es immer weiter hinausgeschoben. Mit 350 Seiten hätte ich es eigentlich in ein bis zwei Tagen locker durchlesen können, aber die Sache hat sich dann doch unverhältnismäßig für mich gezogen.
Da ich wirklich jedes King-Buch lesen willl und sie auch sammele, konnte ich es natürlich nicht vorzeitig abbrechen. Das tue ich sowieso nur, wenn die Bücher wirklich, wirklich grottig sind und so schlecht war Das Spiel nicht.
Im Prinzip ist die Idee des Buchs gut und Kings Schreibstil (wenn auch nicht so wie heute) auch ziemlich passabel. Nur irgendwie zog sich das Buch dann. Besonders der Schluss, dass Jessie praktisch per Zufall herausfindet, wer der Schatten war, war einfach unglaubwürdig. Überhaupt kommen einem all diese Zufälle irgendwann bescheuert vor.
Ihre Schwierigkeiten, zumindest an ein Glas Wasser zu kommen (wieder so ein Zufall!), die Krämpfe und dann noch der Hund, der ihren Mann frisst... (Um den tat es mir am Ende leid. Um den Hund, meine ich.) Das wirkt alles gekünstelt und etwas realtitätsfern.
Ebenso ihr brutaler Befreiungsversuch.
Eine gute Idee fand ich andererseits, dass Jessie Stimmen in ihren Gedanken hat, die ihr Tipps und Ratschläge geben und sich auch gelegentlich streiten. Man merkt, dass es eine Schwierigkeit ist, einen Roman mit nur einer Person zu schreiben.
Positiv war ebenfalls, wie die Geschichte aus Jessies Kindheit in Träumen und Erinnerungen aufgerollt wurde.

Fazit: Kein schlechtes Buch, aber bei weitem nicht das beste King-Werk. Zwar gute Ideen, aber es hapert ein wenig am darstellen.

~Lex