Freitag, 4. Mai 2012

S. J. Watson - Ich. Darf. Nicht. Schlafen.

Ich stand dem Buch zu anfang sehr sehr skeptisch gegenüber, da es mich nicht so ansprach wie die anderen, die noch ungelesen herumliegen. Aber das Gefühl hat sich zum Glück wieder gelegt, nachdem ich mit dem lesen begann.

Inhalt: Chrstine wacht auf und ist verwirrt: Das Zimmer ist fremd, neben ihr im Bett liegt ein fremder Mann. Sie ist aber zuhause. Seit vielen Jahren ist Christine in einer Amnesie gefangen, die sie jede Nacht vergessen lässt. Wer sie ist, wo sie ist, eifnach alles. Ihr Mann Ben kümmert sich seit Jahren rührend geduldig um sie. Dann findet sie ein Tagebuch. In diesem schreibt sie alles auf. Alles. Kann sie ihm tatsächlich trauen?

Das Buch beginnt harmlos, aber interessant. Sie weiß nicht, wo sie ist. Ihr Tagesablauf, ihr probleme, sich zurechtzufinden werden erklärt. Präzise, verständlich. Man beginnt sofort mit Christine zu fühlen.
Dann beginnen die ersten Ungereimtheiten aufzutauchen, als sie in dem Tagebuch ließt. Dieses nimmt über ein Drittel des gesamten Buches ein.
Natürlich ist von Anfang an klar, dass Ben nicht der treusorgende Ehemann ist. Es beginnt mit Kleinigkeiten. Er verschweigt, dass ihr Sohn tot ist, um es ihr zu ersparen. Er verschwiegt ihr die Details ihres Unfalls. Christine ist verwirrt, vertraut ihm aber, liebt ihn. Aber es tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf.
Das Ergebnis scheint klar. Dennoch ist die Handlung durchaus für einige Überraschungen gut, die Spannung baut sich auf. Es ist immer die Frage: Was passiert, das nicht aufgeschrieben wird? Christine vergisst es, der Leser erfährt es nicht.
Watson wechselt gekonnt zwischen Vergangenheit, in Form der Tagebücher, und Gegenwart aus Sicht von Christine. Die Charaktere sind genial, da sind Ben; Dr. Nash, Christines Arzt; Claire, ihre beste Freundin. Christine ist immer wieder hin und hergerissen, weiß nicht, ob sie Ben vertrauen soll.
Watson schafft es gekonnt, Erwartungen aufzubauen, die sich dann aber nicht so richtig erfüllen. Mit den Enthüllungen habe ich oft nicht gerechnet. Es war schwer, alle Zusammenhänge im Voraus zu verstehen. Besonders gegen Ende hin ist das Buch so spannend, dass man es kaum weglegen kann. Man will wissen, wie sich die Situation auflöst. Das wird dann auch spektakulär getan. Das Ende ist offen, aber hoffnungsvoll, was mir gut gefallen hat.
Kein Meisterwerk, aber "schlecht" wäre gelogen. Wen es interessiert, sollte es sich nicht nehmen lassen, das Buch zu lesen.
~Lex o'Dim

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