Mittwoch, 18. April 2012
Nachtschicht - Stephen King
Die Kurzgeschichtensammlung Nachtschicht von Stephen King hat erstmal 20 Kapitel, oder vielmehr einzelne Geschichten. Plus Vorwort und Quellennachweis. Letzteres ist völlig uninteressant.
Vorwörter sagen meiner Meinung nach eine Menge über den Autor aus. Normalerweise lesen die meisen Leute sie nicht einmal. Vielleicht auch abgeschreckt, weil sie teils ziemlich lang sind. In Nachtschicht hat das Vorwort immerhin 12 Taschenbuchseiten. Dieselbe Länge haben zwei der kürzesten Geschichten. DIe allerkürzeste lediglich 7. Die meisten sind um die 20 Seiten lang, die Längste hat 48. Aber das ist nicht so wichtig. Was ich besonders sympathisch fand: "Er (Louis L´Amour) schreibt Western, ich schreibe Horrorgeschichten. Beide haben wir nicht alle Tassen im Schrank." Das trifft es wohl.
Stephen King schafft es meisterlich, den Leser zu verwirren. Es geht oft um psychologische Probleme, Spielchen, was jemanden zum Äußersten treibt. Wie er es in seinem ehrlichen Vorwort beschreibt. Was treibt einen Menschen in den Wahnsinn? Ich denke jeder weiß, dass Stehen King-Bücher nichts für Happy-End-Liebhaber sind. Das beweisen die Kurzgeschichten nur zu gut. Ob die Gefahr nun sinnlich oder übersinnlich ist. Mal geht die Gefahr von religiösen Fanatikern aus (auch z.B. in Kings Erstroman Carrie), von Dämonen, vielleicht auch von bösartigen Maschinen, Ratten, Mafiabossen und wasweißich nicht noch alles.
Meist überleben die Charaktere nicht oder es gibt ein offenes Ende. In wenigen Fällen geht es gut aus. Sehr wenigen Fällen. Er zeigt wie sterblich wir eigentlich sind. Auch wenn das was er beschreibt nicht real ist. Das ist gleichgültig.
Er entführt in die Abgründe der menschlichen Seele könnte man sagen. So fande ich die Geschichte >>Der Mann, der Blumen liebte<< trotz ihrer geringen Länge von nur 7 Seiten wirklich gut und überraschend. Das Anfangsbild ist viel zu friedlich, zumindest für Stephen King. Der Autor schafft es immer wieder dafür zu sorgen, dass man am Ende denkt: "Achso klar, da war doch was" Kleinigkeiten, die nebenbei erwähnt wurden. Meist muss man zu Ende seine eigenen Schlüsse ziehen, worauf die letzte Szene nun hinweist. (>>Erdbeerfrühling<<, >>Schlachtfeld<<) Die psychologischen Szenarien werden sehr gut dargelegt. Sich in einen Charakter einer Horrorgeschichte hinein zu fühlen, ist vielleicht nicht das cleverste, aber bei Kings Schreibstil unvermeidlich.
Einige Geschichten sind eher nachdenklich (ein besseres Wort fällt mir nicht ein). >>Nächtliche Brandung<< spielt nach >>The Stand<<, also nach der Supergrippe A6. Nachdem ich die Geschichte gelesen hatte musste ich das aber auch erst nachschlagen. (The Stand habe ich noch nicht gelesen) Sind wir die letzten auf der Welt? Was machte es aus? Die Brandung würde weitergehen. Vielleicht hat Erzähler bernie recht, wer weiß. Was letztendlich mit ihnen passiert bleibt offen. >>Die Frau im Zimmer<<, >>Die letzte Sprosse<<. Einige sind unheimlich, man weiß nie was als nächstes passiert. Zwei Geschichten spielen um Salem's Lot, wobei ich >>einen auf den Weg<< irgendwie, nunja, platt erzählt fand (und der deutsche Titel ist auch nicht so besonders, den Englischen kann ich nicht übersetzen). Vielleicht nicht von der Wortwahl, aber diese Idee hätte ich auch zu Papier bringen können.
>>Der Rasenmähermann<< fande ich auch nicht so besonders, da mir die Geschichte trotz immerhin 12 Seiten recht kurz und langweilig fand (die 7seitige Geschichte kam mir länger vor!), das Ende war nicht so überraschend.
Bei >>Der Wäschemangler<< und >>Das Schreckgespenst<< habe ich mich aber wirklich gegruselt, bei ersterem am meisten. Ich weiß nicht was mir daran so schlimm vorkam, aber als ich mir den trailer angeschaut hatte wars dann doch nicht so schlimm. (Der filmist ab 18 und angeblich sowieso ziemlich schlecht). zu dem Ding das im Schrank haust muss ich ja nichts sagen, denke ich... Ich habs nicht so mit Wasserleichen.
Zu Namen und Charakteren will ich auch noch etwas sagen. Viele Namen fallen einem nur auf, weil man sie mit etwas anderem in Verbindung bringt. Wie etwa Filmcharaktere, Schauspieler. Meist nur Dinge mit denen man sich öfter beschäftigt, weil man sich dafür interessiert. Ich zum Beispiel würde beim Namen Angelina nicht sofort an Angelina Jolie denken.
Am Anfang gibt es in mehreren Geschichten Abwandlungen des Namens Corey, Cory... Okay nur zwei und vermutlich liegt es daran, dass ich ein großer Fan von Corin aus Twilight bin. Das interessiert außer mir aber sowieso keinen.
Richard kommt aber wirklich öfter vor, in vielen Büchern. Das weiß ich sicher. Meist mit Dink oder Dick abgekürzt,bwohl ich den Spitznamen ja nicht so schön finde.
Bei der Hauptfigur von >>Ich weiß, was du brauchst<< (der Name wird nicht sofort komplett genannt) musste ich richtig lachen. Das klingt jetzt vielleicht seltsam. Der Name lautet Elizabeth Rogan. Ich habe selbst mal einen Krimi geschrieben (so eine Art Covergeschichte) und eine der Personen hieß Elizabeth Rogan xD Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie verwirrt ich war, die Geschichte war fertig, lange bevor ich das Buch angefangen habe (die Geschichte ist eine der letzten). Ich habe oft Schwierigkeiten mit Namensfindung, aber das war der erste Name den ich mir wirklich 100% selbst ausgedacht hatte und dann passiert sowas!
Und zu guter letzt, was Cyka sicher interessiert: In >>Der Rasenmähermann<< heißt der Hauptcharakter Harold und der Rasenmähermann ist ein ziemlich fetter Typ. Freunde von 13 Geister wissen sicher, was ich meine!
Wer das Buch nicht kennt sollte es lesen, es lohnt sich!
~Lexi
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