Samstag, 21. April 2012

Stephen King - Menschenjagd & 1922

Mal wieder was vom guten alten Stevie!
Durch einen glücklichen Zufall fand ich das relativ dünne Buch "Menschenjagd" von Steve auf einem Flohmarkt. Unter dem Originaltitel "The Running Man" wurde das Buch mit Arnold Schwarzenegger verfilmt, wobei Film und Buch bis auf den Namen der Hauptfiguren und das Grundprinzip der Sendung nichts gemeinsam haben.
Inhalt: Wir schreiben das Jahr 2025. Reality-Shows im Fernsehen sind die populärste Form der Unterhaltung für die Massen - und der beste Weg, schnell an Geld zu kommen. Vorausgesetzt man ist verzweifelt genug. Ben Richards ist verzweifelt genug: Seine kleine Tochter ist schwer krank, und einen Arzt kann sich die Familie nicht leisten. Als Kandidat der lukrativsten, aber auch gefährlichsten Show "Menschenjagd" muß Richards 30 Tage durchhalten, dann winkt ihm eine Billion Dollar Preisgeld. Doch er wird nicht nur vor laufender Kamera von professionellen Killern gehetzt - das ganz Land ist aufgerufen, sich an der Jagd zu beteiligen.
Horror vom Feinsten, diesesmal ohne übernatürliche Phänomene. Der Roman ist extrem gesellschaftskritisch, zeigt die Armut auf der einen Seite, die Ben Richards kennt. Ein kleines Mädchen stirbt wegen der Luftverschmutzung an Lungenkrebs. Alles wird als Unfälleoder ähnliches gezeigt.
Ben mahct aus Verzweiflung mit. Er ist der "Reißende Wolf" und alle sollen ihn jagen. Alle hassen ihn, aufgrund der Propaganda der Spielekommission. Nur seine Leute, denen es ebenso schlecht geht, helfen ihm. Denn Menschenjagd ist der beste Weg für Fensehanstalt und Polizei - die im Prinzip so eng zusammenarbeiten, dass es das gleiche ist - Aufrührer und Andersdenkende auszumerzen.
Besonders interessant fand ich Jimmy Laughlin, der zweite Kandidat bei Menschenjagd. Ein 25-jähriger. Er stirbt später, aber zuerst wird er nur "der Mann mit der säuerlichen Stimme" genannt. Er kam sympathisch rüber, finde ich. Schade um ihn.
Den Schluss fande sogar ich ein bisschen erschrecken, aber auf jeden Fall schade. Im Flugzeug (denn er schafft es tatsächlich) wird Ben angeboten Evan McColes Platz einzunehmen - dem Chefjäger. Außerdem erfährt er vom Tod seiner Frau und seiner kleinen Tochter.
In letzten blutigen Szenen richtet Ben die komplette mitfliegende Crew hin, inklusive McCone. (Ich fand es unfair, weil der Pilot überhaupt keine Schuld hatte.) Selbst schwer verletzt lässt er die ehemalige Geisel Amelia mit dem Fallschirm abspringen und steuert das Flugzeug in die Chefetagen (im wahrsten Sinne des Wortes) des Fernsehsenders und der Spielekommission.
Was wohl bedeuten soll, dass die Herrschaft der Spielekommission und der Medien vorbei ist. Ich finde es schade, dass die alle sterben. Traurig, ungerecht. Jedenfalls ist das eins der King-Bücher, wo sogar ich sofort die kritischen Untertöne sofort heraushöre. (Im übertragenen Sinn versteht sich!)
Das Buch kann man prima an einem Tag lesen und es ist verdammt spannend.

1922
Eine Novelle (200 Seiten) aus Stephen Kings Sammlung Zwischen Nacht und Dunkel; orig. Full Dark, No Stars.
Der Hauptcharakter beschreibt, wie er seine Frau tötete, was danach geschah... Er stiftete den Jungen dazu an. letzterer flieht am Ende mit seiner schwangeren Freundin, beide sterben, sie durch einen Schuss bei einem Überfall (der Barbesitzer wehrt sich), er nach ihrem Tod durch Selbstmord.
Und der Protagonist wird vons einer toten Frau Arlette besucht. Die Königin der Ratten. Überhaupt spielen diese Tiere in der Geschichte eine große Rolle.
Obwohl ich viel Stephen King lese, bin ich eher ein Happy-End-Typ. Hier kommt es nicht dazu. Und Ratten kann ich spätestens jetzt nicht mehr ausstehen. Eigentlich schon nicht mehr seit Nachtschicht. Ehrlich gesagt habe ich mich beim Lesen schon irgendwie gegruselt und musste mir danach sagen, dass das alles nur Fiktion ist. Zwar zieht sich die Geschichte an einigen Stellen, aber der Horror durch die Ratten, Geister und was weiß ich ist immer da. Und natürlich die Schuldgefühle, dass er für alles verantwortlich ist - auch den Tod von Sohnemann Henry und dessen Freundin Shannon.
Alles in allem gut gelungen, klassicher Horror und dafür sogar sehr gut.
Ich hasse Ratten.
~Lex o'Dim

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