Mittwoch, 13. Juni 2012

Stephen King - Different Seasons

Frühlingserwachen: Rita Hayworth and the Shawshank Redemption
Aus gutem Grund wähle ich die englischen Titel, die besser sind als die deutschen...

Inhalt: 1947 wird Andrew Dufresne wegen Mordes an seiner Frau und ihres Liebhabers zu zweimal lebenslänglich verurteilt. Dass er unschuldig ist, kann er vor Gericht nicht beweisen. In den bitteren Knastjahren freundet er sich mit Red an, einem ebenfalls zu lebenslänglich Verurteiltem. Andy sitzt über 20 Jahre ein, bis er versucht, auf spektakuläre Weise zu fliehen ...
Ich wusste nicht sehr viel, außer dem Titel und da die Geschichte nur etwas mehr als 110 Seiten hat, war sie auch schnell gelesen. Keine Horror-Story ausnahmsweise, sondern eine schöne, nachdenkliche und traurige Geschichte. Die Charaktere, allen voran Andy, sind wirklich richtig genial geschrieben. Steve schildert grandios das Leben in einem gefürchteten Gefängnis - ohne Rücksicht auf Verluste.
Der Gefängnisalltag, tyrannische Wärter, die Mutlosigkeit der Lebenslänglichen und die Probleme wenn man rauskommen sollte... Am Beispiel des Bibliotheksführers. (Da sind Buch und Film aber unterschiedlich.)
Eine wirklich interessante Geschichte - dagegen hätte vielleicht nichtmal unsere Deutschlehrerin etwas einzuwenden.

Sommergewitter: Der Musterschüler
Die einzige Horrorgeschichte dieses Bandes...
Inhalt: Todd Bowden, 13 Jahre und gut in der Schule, findet heraus, dass der alte Arthur Denker in Wahrheit der Nazi-Verbrecher Kurt Dussander ist. Er erpresst ihn, um mehr herauszufinden - bald haben beide sich gegenseitig im Griff. Und die Horrorgeschichten bleiben für den Jungen bei weitem nicht folgenlos...
Ich hatte gehört, dass die Geschichte ganz schön übel sein sollte. Ich hatte es mir irgendwie schlimmer vorgestellt, aber für Horror-Einsteiger ist das auch wieder nichts. Das ist eher ein Thriller als "klassischer" Horror. Ein Zufall, dass wir genau dieses Thema gerade in Geschichte behandelt haben. Man merkt von Anfang an, dass der Junge unmöglich normal sein kann, weil er direkt auf den ersten paar Seiten beginnt Dussander zu erpressen. Es war klar, dass er irgendwann durchdreht.
Was ich igendwie schlimm fand, war die arme Katze, die Dussander tötet. Traurig...
Eine spannende und zugegeben etwas erschreckende, aber sehr gute Geschichte.

Herbstsonate: Die Leiche
Verfilmt als Stand by me ist das wohl eine der bekanntesten King'schen Nicht-Horror-Geschichten.
Inhalt: Vier ganz normale Stadtjungen haben durch Zufall mitbekommen, dass ein seit mehreren Tagen vermisster Junge irgendwo draußen in den Wäldern von einem Zug angefahren wurde und tot neben den Gleisen liegt. Ihren Eltern sagen die Jungen, dass sie zwei Tage zum Zelten gehen, aber in Wirklichkeit machen sie sich auf den abenteuerlichen Weg in die Wälder. Sie wollen einmal einen Toten sehen.
Ich kannte schon Teile des Films (wenn auch nicht viel) und wusste in etwa, was alles passiert, aber die Geschichte war gut zu lesen (natürlich ist hier kein großartiger Grusel, außer die Sache mit dem seltsamen Schrei). Am besten fand ich natürlich Chris Chambers, der der coolste der Jungen war - mutig und intlligent. Natürlich war es am Ende sehr schade, aber: Es gibt eben nicht immer ein Happy End. (Zum wievielten Mal benutze ich den Satz jetzt?)
Etwas überraschend, dass innerhalb der Geschichte noch zwei Geschichten vorkamen. Beides Werke des Meisters persönlich. "Die Rache von Schmalzarsch Hogan" (ich konnte nicht mehr, saukomisch) und "Hurenstadt" (konnte ich nichts mit anfangen...).Und wie so oft wird Erzähler Gordon später Schriftsteller.
Die Geschichte war auf jeden Fall schön, irgendwas zwischen abenteuerlich und melodramatisch. Zwölfjährige als Protagonisten kennt der Dauerleser ja schon, stimmts?


Wintermärchen: Atemtechnik
Konnte mir nicht wirklich etwas vorstellen... Außerdem war die Inhaltsangabe Quatsch.
Inhalt: Im Mittelpunkt der 90seitigen Novelle steht die junge, schwangere und fast mittellose Sandra Stansfield. Die Geschichte wird Mitte der 70er Jahre von Emlyn McCarron berichtet und seine Zuhörer sind David Adley, Peter Andrews und George Gregson, Mitglieder im geheimnisvollen Privatclub „Der Club“ in einem alten Backsteinhaus in der 249 B East Street in Manhattan, New York, in dem sich eine seltsame Schar Männer regelmäßig trifft, um sich ungewöhnliche Geschichten zu erzählen.
Ich war etwas verwirrt, da etwa die Hälfte der Geschichte in dem Club spielt. Den ich übrigens wirklich seltsam finde. Vielleicht ist die Tür eine Schwachstelle, aber mit diesen Dingen kenne ich mich nicht sonderlich gut aus. Jedenfalls ist der Club sehr seltsam.
Die Geschichte selber geht gegen Ende auch eher in richtung Horror. Noch mehr als die anderen. Endlich wieder typischer Grusel. Gute Geschichte und für harmlose Gemüter ncihts für Abends/Nachts ;)

Zitat des Tages (zu Der Musterschüler): "Aha...?! Was für ein Psycho..."

~Lex

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